Alltagsflüstern, Planeten- und Engelflüstern

Nacht*Arbeit*

Bis 6 Uhr morgens habe ich sämtliches restliches Ungleichgewicht aus meinem Leben bereinigt. Ich habe Mails voller Liebe geschrieben, mich verabschiedet, von Menschen und Geldsummen die man mir schuldet, von Karma und Dingen und Personen die nicht auf Augenhöhe und aus der Liebe agieren. Ich habe immer wieder die Entscheidung getroffen wer ich sein möchte. Ich habe die Entscheidung getroffen was ich werden möchte, nämlich Liebe. Und ich habe mich von allem, bis ins Kleinste, aus meinem Leben verabschiedet was mich aus der Liebe holen möchte, aus meinem Wachstum, um selber nur nicht dorthin gehen zu müssen wohin ich gehe. Mein Leben verändert sich ständig, und hat sich dieses Jahr um seine eigene Achse gedreht, weil ich aus meinem Herzen heraus heuer einmal in aller Klarheit Stopp gesagt habe. Mit allen Konsequenzen die ich vorher schon wusste, weil ich Menschen kenne, die ich kenne. Mit Mut aus der Komfortzone der vermeintlichen Harmonie. Das hat eine Lawine ins Rollen gebracht.
Einfach? Nein?
Manchmal liegt man unter der Lawine und ringt um Atem, weil andere Kriege führen die du nicht willst. Und irgendwann, löst sich nach und nach ein Schneebrett nach dem anderen auf, die Sonne scheint am Horizont und tief in die Seele, und man beginnt zu verstehen, dass ganz und gar auf sein Herz zu hören etwas völlig anderes ist, als tralalalalaaa ein Engelchen hier und da, ein paar Phrasen dort und hier, Harmonie Gezwitscher und lieb-sein und Außen-Wahrnehmung. Es geht durch ein dunkles Schneebrett wenn rein das Herz einen leitet. Und dann, dann ist man der, der man eigentlich ist, jenseits aller Verbiegungen und Maskeraden und Glaubenssätze, wenn man die Schneebretter hinter sich lässt, egal wie sehr sie einen versuchen noch zu treffen mit aller Wucht. Man geht weiter und wird man selber, in Harmonie mit seiner Seele, mit jedem Schritt ein wenig mehr. Das wünsche ich jedem von ganzem Herzen. Ehrlich.

Ich hatte heute Nacht die Größe allen Blumen zu schenken, von denen ich (oft nicht mal 😉 ) einen leeren Korb bekommen habe*Jeder gibt, was er im Herzen trägt, manchmal ist das auch Nichts, wenn man den Zugang zum Herzen verloren hat*Ich habe klare liebende Worte verteilt an Menschen die mich verletzt haben, habe Mails geschrieben, geweint, gelacht, immer mit der Entscheidung wer ich sein möchte, wer ich werden möchte, wer ich entscheide zu Sein.Ich habe losgelassen, Säcke an Steinen, die ich für andere getragen habe, Trauer über großen Verlust, und Ent*täuschungen und Wut.

Ich habe einen Troll aus meiner Leber entfernt, der ein mir bekanntes Gesicht gezeigt hat, ich habe einen riesigen „Parasiten“ aus meinem Bauch geholt, auch dieses Gesicht war klar erkennbar. Es war beeindruckend, und klar. Ich habe mich entfernt von Dramen die nicht meine sind, von Kriegen an denen ich nicht teilhaben werde, und von meinen eigenen Versuchen anderen abzunehmen was ihres ist. Ich habe mich geübt im Annehmen von einem riesigem Geschenk das mir gegeben wurde, ohne es in etwas „Nützliches“ umzuwandeln zu wollen. ❤ Ich begebe mich damit in den Genuss, ohne sofort andere daran teilhaben lassen zu wollen, geben zu wollen; nehmen – einfach für mich. Ich weiß, das klingt für viele unverständlich. Doch ich bin der Mensch, der immer alle „mitnehmen“ möchte wenn es mir gut geht. Das darf sein. Doch es darf auch einmal etwas nur für mich sein, ganz alleine für mich und meine Freude. Ich lerne das.

❤

Ich habe mich entschieden, diese Nacht und diesen Morgen. Und nach 12 Stunden war ich im völligen Gleichgewicht durch all die Tiefen einiger restlichen Ungleichgewichte. Bin ich nun erleuchtet? Weit davon entfernt!!! Bin ich in einem neuen Feld, in einer neuen Frequenz? Ja. Bin ich völlig frei von meinen Ängsten, Sorgen oder meiner Trauer? Nein, natürlich nicht. Bin ich noch bewusst in Dramen und Karma (mit) anderer Menschen verwickelt? Nein!

Um 5 Uhr Früh habe ich mir dann einen Café gekocht. Mein erster Café nach zwei Jahren. HC auf Schnee könnte nicht besser speeden 🤪😂😂 also bin ich in den Park gelaufen, voller Adrenalin vom Coffein (nichts mehr für Wesen wie mich). Und wer begegnet mir mitten auf der Wiese?

Herr Fuchs.
Und ich weiß, es war der Fuchs, dessen Freund ich geholfen hatte. (Ihr erinnert euch?) Er steht also vor mir, ich voller Coffein und Herzklopfen. Er setzt sich hin, ca einen Meter vor mir. Also setze ich mich auch ins Gras, und wir blicken uns an. Ich weiß nicht wie lange.
Ich fange an zu weinen, all die Lasten die ich losgelassen habe, all die Kämpfe in die man mich verwickelt hat, all die Versuche Macht über mich auszuüben und Ego-Spielchen, all die parasitären Beziehungen die an mir angedockt waren, all das darf gehen. Und es fühlt sich leicht an, und richtig.
Der Fuchs sieht mir also zu wie ich weine und ich sehe ihn an durch den Schleier meiner Tränen und muss lachen. Eine weinende Frau und ein Fuchs sitzen im Morgengrauen im Gras in einem Park mitten in Wien.

Das Leben ist schön, und oft kompliziert und immer einfach und voller Liebe; und hat immer einen tödlichen Ausgang. Vor dem wir uns fürchten, was Unsinn ist und Zeitverschwendung, weil das Leben immer gewinnt. Es ist keine Lotterie. Alle bekommen ihren Abgang. Jede Ziffer wird gezogen irgendwann. Dieser Tod ist etwas wundervolles, weil das Leben wundervoll ist. Er hat etwas tragisches und etwas magisches, und das meiste was wir hier in dieser westlichen Welt tun, tun wir um ihn zu vermeiden, und das hat etwas unglaublich lustiges und trauriges zugleich. Ich muss lachen.
Der Fuchs spitzt die Ohren. „Wir beide werden sterben“ sage ich zu ihm.

„Ja, aber nicht jetzt in diesem Moment“ sagt er. Ich muss wieder lachen. „Dein Hier-sein ist ein Geschenk für mich“ sage ich laut. Er steht auf und kommt näher. Steht nun so nahe, dass ich ihm die Ohren kraulen könnte. Ich bleibe ruhig und blicke ihn an. „Du bist kein Fuchs, stimmts?“
Er lacht. „Nun, mein Körper schon. Bist du ein Mensch?“
„Mein Körper schon“ antworte ich. Als wäre er mit der Antwort zufrieden, dreht er sich um und geht langsam davon. Ich bleibe noch eine Weile im Gras sitzen, es donnert weit entfernt. Es ist derselbe Platz an dem ich nach meinem „Alientraum“ aufgewacht bin. Es ist ein guter Platz. Eine seltsame Stimmung zeigt sich am Himmel.
Die Jungfrau hat die Mondin geschluckt und zeigt ihre Kraft. Die Sonne ist noch nicht da. Entscheiden. Aussortieren. Entscheiden. Einordnen. Entscheiden Loslassen. Entscheiden. Wer bin ich? Und wer entscheide ich mich zu sein?Jeder Atemzug ist ein Leben in sich.Noch bin ich hier. Als ich. Irgendwann nicht mehr. Was ist wichtig? Jeder Akt der Liebe ist wichtig. Jede Fußspur im Sand des Lebens verändert die Welt.Ich bin die Entscheidung der Veränderung.Jeder ist das.Wenn wir uns an das Leben und an unser weltliches Gepäck klammern, achten wir nicht auf unsere Fußspuren. Wir trampeln. Auf einander.Wenn wir dem Leben ins Gesicht sehen, erkennen wir, dass es wild und unberechenbar lächelnd neben uns tänzelt, immer, ununterbrochen. Wenn wir dem Tod ins Gesicht sehen, erkennen wir, dass er auf unserer anderen Seite leichtfüßig federngleich lächelnd neben uns tänzelt, immer, ununterbrochen. Es sind die Freunde, die uns immer begleiten. Und dafür sorgen, dass wir unser pochendes Herz als kostbar empfinden dürfen, als Geschenk, als einzigartig.

❤

Loslassen. Alles was wir nicht benötigen. Aus Dramen und Karma aussteigen. Mit Füchsen sprechen. So ver*rückt sein wie möglich, Geschenke annehmen und das tun was wichtig ist – nämlich leben, bevor wir sterben. Sind wir wichtig? Ja. Und Nein. Es kommt auf den Blickwinkel an. Sind wir lebendig? Nun das muss sich jeder selber fragen.Neumondin in der Jungfrau.Wir werden was wir entscheiden zu sein.Eigentlich ist es ganz einfach.

Alles ist endlich. Auch die Unendlichkeit.Wir sind einer ihrer Wimpernschläge.Wenn du das Klimpern hörst, verstehst du es. Und beginnst zu lachen. Über dich selbst.Dann ist es gut.Ich bin vom Gras aufgestanden und habe das Adrenalin ins Gras gepinkelt. Dabei gelacht. Mein Herz pocht und ich pinkle ins Gras. Liebe Erde, ich gebe dir Information von mir, wärst du jetzt mein Garten, würdest du wachsen lassen was ich brauche. Scheiße ist die Erde klug und haben wir uns entfernt von all diesem Wissen. Ich höre die Erde lachen und die Unendlichkeit klimpern.

Ich gehe nach Hause und lege mich ins Bett als es hell ist, ein paar Stunden kann ich schlafen, verschiebe einen Termin im Kopf und dann den Zeiger am Wecker.Wenn ich wieder aufwache, verschenke ich mich weiter der Welt. Mit all der parasitären Gefahr die damit einhergeht. Ich werde achtsamer sein, aber noch liebender. Stecke andere damit an sich auch der Welt zu verschenken, die wiederum andere anstecken sich auch der Welt zu verschenken. So sind wir alle Geschenke und erhalten alle Geschenke.Das Leben ist endlich.Ich auch.Du auch.Mitten in der Unendlichkeit. Die gerade klimpert.Wenn die Unendlichkeit die Liebe ist, dann sind wir alle ein Wimpernschlag der Liebe. Was wollen wir noch?

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